Ende Dezember führen wir, Patrick, Oliver mit Frau, Kai, Stevi, Dennis, Volker, Anika, Sandra und ich, Heiko, unsere Licht der Hoffnung-Aktion in Hamm durch. Wir treffen uns gegen 14 Uhr an der Westseite des Hauptbahnhofes und beladen unsere Bollerwagen. Wir werden schnell bemerkt und können schon unsere ersten Ausgaben tätigen.
Sobald wir startklar sind, ziehen wir direkt durch den Bahnhof. Als erstes treffen wir auf einen jungen Mann, der einen heißen Kaffee von uns bekommt. Im weiteren Verlauf, auf dem Weg zum Haupteingang, treffen wir in der Vorhalle auf eine Gruppe Bedürftiger, die sich aufgrund der Wetterlage hierher verzogen hat. Während wir diese versorgen, fällt uns ein Mann im Rollstuhl auf, der eine Decke über den Beinen hat. Er wirkt sehr still und in sich gekehrt und wir werden von einem anderen Bedürftigen gefragt, ob wir nicht eine warme Hose für den Rollstuhlfahrer hätten. Wie sich herausstellt, trägt er unter der Decke keine Hose. Selbstverständlich suchen wir sofort etwas passendes heraus und versorgen den Herrn zusätzlich mit einer warmen Terrine. Vor lauter Rührung, dass wir ihn wahrgenommen haben und uns um ihn kümmern, laufen ihm Tränen die Wangen herunter. Er bedankt sich tausendmal bei uns. Dies ist bei der heutigen Aktion der mit Abstand bewegendste Moment für uns.
Nun geht es weiter in Richtung Fußgängerzone. Leider ist aufgrund des Weihnachtsmarktes eine Bettelverbotszone eingerichtet worden. Alle Bedürftigen wurden verscheucht – wie übrigens in vielen Städten in Deutschland zu dieser Zeit – und wir treffen nur wenige Menschen an, die wir versorgen können.
Schließlich sprechen wir die Ordnungshüter an und fragen, wo wir weitere Bedürftige finden können. Mit neuen Informationen setzen wir unsere Route über den Klosterdrubel und Pohls Mühle hin zum Nordringpark fort.
In einer Gasse am Klosterdrubel finden wir einen Mann, der seine Matratze an die Hauswand gelehnt hat. Im Gespräch stellen wir schnell fest, dass er großer Onkelz-Fan ist und nachdem wir ihm ein paar Kleinigkeiten überlassen können, erfreuen wir ihn zusätzlich mit einem Onkelz-Schal. Auch sein Kumpel freut sich über unsere Gaben.
Auf dem Weg zum Nordringpark begegnen wir einer deutlich von der Sucht gezeichneten Frau, die wir ebenfalls versorgen. Im Nordring angekommen treffen wir auf eine weitere Gruppe von Helfenden, die eine kleine Weihnachtsfeier für die Bedürftigen organisiert hat. Hierzu haben sie einen Pavillon aufgebaut und verteilen Suppe, Gebäck und Tee. Im Gespräch mit dem Initiator dieser Veranstaltung zeigt sich wieder einmal, wie klein die Welt doch ist: Er ist ein ehemaliger Arbeitskollege meines Bruders. Der Mann ist so begeistert von unserem Projekt, dass er uns spontan acht Schlafsäcke zum Verteilen überlässt.
Wir sind im Nordring viele unserer Spenden losgeworden und machen uns zurück auf den Weg zum Bahnhof. Auch hier treffen wir vor dem Eingang auf eine kleine Gruppe Bedürftiger und können die ersten Schlafsäcke verteilen.
Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder sogar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.