Licht der Hoffnung Stuttgart. Zum einjährigen Jubiläum reist Henning an, der damals, im November 2022, die treibende Kraft des ersten Lichts der Hoffnung in Stuttgart war. Anlass war damals das W-Konzert im Longhorn. Heute außerdem zu Gast unter Freunden: Mike aus Bayern.



Doch starten wir am Anfang: Gewohnte Aktion auf neuen Pfaden, Ende Oktober in Stuttgarts Straßen.



Am alten Treffpunkt finden sich Nicole, Mike, Henning, Thorsten, Marcel, Linda und Larissa, Anne und Jens ein. Wir begrüßen uns freudig, bestücken die drei Bollerwagen mit Nahrung, Hygieneartikeln und viel Kleidung und ziehen dann los: Zunächst zur Königstraße, um dann nicht wie gewöhnlich links in Richtung Klett-Passage zu ziehen, sondern rechts in Richtung Paulinenstraße zu gehen. Der erste Blick in die Königstraße zeigt auch heute wieder eine Fülle an Menschen. Wir sind froh, dass wir uns dieses Mal nicht in den Strom der Masse begeben müssen, sondern andere Gefilde der Stadt aufsuchen werden. Doch zunächst herrscht noch Unsicherheit darüber vor, ob wir dort auch Bedürftige antreffen werden.



In der Paulinenstraße angekommen biegen wir ab in Richtung Leonhardsviertel, und stehen auf der Paulinenbrücke. Dort ist reger Verkehr – daher gibts nur die Option: Wagen schnappen und die Treppen runter, denn meist wird man ja unter Brücken fündig. So ist es dann auch. Unter der Paulinenbrücke finden wir eine Gruppe von Konsumenten, die uns herzlichen und sehr freundlich empfangen. Die Frauen sind sehr interessiert an den Winterjacken, die wir dabeihaben. Zwei Onkelz-Schals können wir in glückliche Fan-Hände geben, die sofort den Schal umlegen. Andere sind interessiert an Essen, Kaffee, heißer Suppe und so stehen wir dort eine Weile mit den Menschen und reden und bekommen auch nützliche Informationen: Am Marienplatz sowie vor der Leonhardskirche sind weitere Orte, an denen wir sicherlich das ein oder andere Gute tun können. Also machen wir uns auf den Weg – zunächst einmal zum Marienplatz. Dort erwartet uns eine Situation, die unter die Haut geht: ein mehr als verzweifelter Mann, der schlimme Verletzungen am Bein hat – aber jegliche medizinische Versorgung oder Hilfe ablehnt. Er ist im Gespräch mit Nicole, auch Henning, Mike und Marcel sind beim ihm. Hören ihm zu, geben ihm zu Essen und ein Heißgetränk. Er ist sehr verzweifelt und weint, hat solche Angst vor dem Sterben, möchte aber nicht, dass wir den Arzt holen. Es fällt uns schwer, das zu akzeptieren – was wir jedoch tun. Und irgendwann gehen wir weiter, und sind in Gedanken noch bei dem gerade Erlebten.



Der Weg führt uns wieder zurück in Richtung Innenstadt, nun jedoch zur Leonhardskirche. Dort angekommen treffen wir einige Personen auf der Parkbank: ältere Herren, zwei Frauen. Sie sind überrascht und erfreut. Auch sie möchten von allem, was wir mit uns führen, etwas: Hygieneartikel, Kleidung, Nahrung und Zeit. Auch letztere geben wir gerne, reden mit den Leuten, hören zu, schenken Aufmerksamkeit. Unter den Bedürftigen ist eine ältere Frau. Sie ist in Hausschuhen unterwegs und schämt sich, dass sie auf unsere Gaben angewiesen ist. Und dennoch ist sie so dankbar. Larissa und Mike kümmern sich so herzlich und liebevoll um sie – es ist ein wahres Glück, dabei zuzuschauen. Am Ende unserer Aktion geht sie glücklich von dannen – wie all die Bedürftigen, die wir heute versorgen konnten. Und auch wir verabschieden uns am Ende des Tages zufrieden voneinander. Zufrieden darüber, endlich hinter die Fassade von Stuttgart schauen zu können, die „anderen“ Orte entdeckt zu haben – und dort auch direkt den Menschen helfen zu können.



Die nächste Aktion, die wir bereits auf einen November-Samstag datiert haben, wird uns ebenfalls wieder an diese Orte führen.



Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder gar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.