Selbstläufer: LdH Dortmund. So kann der Titel der Aktion unserer Mitglieder lauten, die am 15.07.23 das soziale Projekt „Licht der Hoffnung“ durchführen.



Das Team, bestehend aus den B.O.S.C. Mitgliedern Kevin, Chris, Claudia, Matthias, Heiko, Tobias, Michelle und Albin, trifft sich, um die soziale Aktion für Obdachlose durchzuführen.



Die Wagen werden mit Kleidung – sortiert nach Damen und Herren – sowie heißen Nahrungs- und abgepackten Lebensmitteln bestückt. Das obligatorische Gruppenbild darf natürlich auch nicht fehlen.



Unsere Tour führt uns auch direkt zum Bahnhofsvorplatz – einem Sammelpunkt von Bedürftigen. Manchmal scheint es so, als könne man dort die ganze Zeit mit einem Bollerwagen verweilen, da immerfort Personen zu uns kommen, denen wir mit den benötigten Dingen aufwarten. Die Leute freuen sich über Kaffee, Suppe oder Kleidung und ein für kurzes Gespräch ist ebenso immer Zeit vorhanden.



Wir ziehen weiter und stellen fest, dass die Innenstadt wieder ordentlich gefüllt ist: Denn es findet aktuell eine Street-Food Veranstaltung statt. Am Straßenrand treffen wir bei unserer Runde vereinzelt Personen an, die wir direkt versorgen. Ein älterer Herr ist Mattias in Erinnerung geblieben, der sich außerordentlich über Leckerlies für seinen Hund freut. Ein tragisches Schicksal musste ein anderer Mann erfahren: Er hat zum Ende des vergangenen Jahres beide Beine verloren…



Ein weiterer Herr erzählt, dass er gerade aus dem Knast entlassen wurde. Dort sei er unschuldig drin gewesen – „Nehmt Justitia die Binde von den Augen“ kommt uns dabei in den Sinn. Ihm sei bürokratisches Unrecht widerfahren, erzählt er. Solche Schicksale lassen uns natürlich nicht kalt. Deshalb schenken wir diesen Personen etwas mehr von unserer Zeit und Aufmerksamkeit, bis es uns schließlich weiterzieht in den Stadtgarten.



Dort angekommen leeren sich dann auch unsere Bollerwagen sehr schnell. Hier im Stadtgarten zeigt sich die Hoffnungslosigkeit in Form einer schwangeren Frau, die bereits mit ihren drei Kindern auf der Straße lebt. Sie erzählt, dass sie demnächst wieder „einfahren“ muss. Uns wird klar, dass wir in solchen Situationen oft ebenfalls perspektivlos unserem Gegenüber entgegentreten. Weil wir einfach keine Worte finden. Worte, die helfen oder eine Lösung aufzuzeigen vermögen. Das Einzige, was uns bleibt, ist ihnen das Hungergefühl wenigstens für ein paar Stunden an diesem heutigen Tag zu nehmen. Das einzusehen und auch für sich annehmen zu können, ist manchmal eine große Herausforderung.



Nach diesen eindrücklichen Erfahrungen im Kontakt mit der Dortmunder Obdachlosenszene begeben wir uns wieder zu unserem Startpunkt. Manch einer von uns hat da vermutlich bereits das nächste LdH im Kopf – um wieder ein kleines bisschen Hoffnung und Licht aufleuchten zu lassen.



Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder gar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.