Unser Besuch Ende August in einer Wohnungslosenunterkunft am Rande des Ruhrgebiets steht unter einem besonderen Stern, denn seit unserer letzten generellen Unterstützungsaktion waren wir hier mehrfach speziell für einen bestimmten Bewohner im Einsatz. Dieser – überglücklich über seinen Rollator – war vor dreieinhalb Wochen plötzlich verschwunden. Nicht einmal sein Sohn wusste etwas über seinen Verbleib. Wir versuchten, Auskünfte zu bekommen. Vom Hausmeister, der dabei beobachtet wurde, wie er dem Bewohner den Zutritt zum Haus verweigerte, erfuhren wir, dass der Gesuchte bei Angehörigen in Gelsenkirchen sei. Dieser sei verrückt im Kopf und dürfe deshalb nicht mehr in der Unterkunft wohnen. Tom Micha und ich, Christine, waren sehr betroffen – es ging uns nicht aus dem Kopf. Nach einer guten Woche klingelte plötzlich mein Handy. Eine Krankenschwester aus der Heliosklinik meldete sich und gab den Hörer an unser Sorgenkind weiter – er war also dort! Ich informierte sofort seinen Sohn in der Unterkunft und Tom Micha, der sich direkt mit einer Tüte Gebäck zu einem Besuch aufmachte. Vor Ort war die Freude riesig! Drei Tage darauf wurde der nun nicht mehr verlorene Vater entlassen und von Tom Micha zurück zur Unterkunft gebracht.
Heute sieht er richtig gut aus, hat zugenommen, wirkt gepflegt, redet und lacht viel, und wird nicht müde, seine Dankbarkeit für die Krankenhausaktion zu betonen.
Es stellt sich heraus, dass in der Unterkunft gerade Covid umgeht und aktuell alle 12 Bewohner betroffen sind. Dennoch können wir zumindest draußen an den drei Bänken einige gute Gespräche führen, wenn auch nur kurz und mit dem nötigen Abstand. Umso besser, dass wir für die Erkrankten einige vitaminreiche Lebensmittel und Suppen dabei haben, die sich heute für alle als sehr wertvoll erweisen.
Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder sogar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.