Begleitet von meinen beiden Söhnen statten ich, Christine, mit Tom Micha und Fynn in Wuppertal Taschen und unseren Bollerwagen mit heißem Wasser, Terrinen, Kaffee, Wasser, gekühltem Eistee, Schokobrötchen, Süßigkeiten, Bananen, Hygienebeuteln, Feuchttüchern und weiteren Artikeln aus. Pünktlich um 18 Uhr verlassen wir das Parkhaus in Richtung Hauptbahnhof. Schon auf dem Weg dorthin treffen wir auf die ersten Bedürftigen, die unser Angebot dankbar annehmen.
In der Nähe der City-Arcaden entdecken wir auf einem Platz zahlreiche Menschen, die offensichtlich notleidend sind. Schnell begreifen wir, dass es sich um Drogenabhängige handelt, die sich dort treffen und offen konsumieren.
Beim Betreten des Platzes erbricht sich ein Mann, dem wir die nötige Hilfe leisten können. Dank unserer Getränke ist der Kreislauf schnell stabilisiert und der Betroffene bedankt sich sehr bei uns. Wir kommen ins Gespräch, er zeigt mir sein Crack und verflucht seine Sucht danach. Er heißt uns willkommen in „Crackytown“, wie Insider diesen Platz wohl nennen. Inzwischen haben auch die anderen Menschen hier unseren Besuch bemerkt und kommen auf uns zu.
Fynn führt ein langes Gespräch mit einer jungen Frau, die seit vier Tagen nichts mehr gegessen hat. Sie hatte Bulimie, konsumiert extrem und kann kein Essen mehr im Körper halten. Vorsichtig versucht sie sich an einer Banane und einer vegetarischen Terrine. Und sie hat großen Durst, wie alle anderen auch, denn es ist sehr warm.
Nach 45 Minuten voller leuchtender Augen und dankbarer Kommentare sind wir völlig leergefegt. Für die Bedürftigen war heute ein besonderer Tag, das ist offensichtlich und wird auch so ausgedrückt. Mehr als zufrieden ziehen wir den leeren Bollerwagen zum Startpunkt zurück. Wir werden gefragt, ob und wann wir wiederkommen. Das werden wir, ganz bestimmt!
Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder sogar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.