Auch in Bremen leuchtet wieder das Licht der Hoffnung. Und wie! Trotz des enormen Andrangs können wir, Kevin, Henning und ich, Manu, dabei das eine oder andere Gespräch führen und gezielt auf die Menschen eingehen.

Die Bedürftigen helfen mit: Unserem höflich, aber bestimmt geäußerten Wunsch, sich bitte in einer Reihe aufzustellen, kommen sie gerne nach. Ein Vorteil für beide Seiten, denn so können wir die Ausgabe zügig und reibungslos gestalten.

Die Enttäuschung eines älteren Mannes darüber, dass wir keine passende Hose für ihn haben, weicht schnell großer Freude, als wir ihn stattdessen zu Speis und Trank einladen. Ein jüngerer Bedürftiger schiebt eine ältere Dame im Rollstuhl zu uns, damit wir auch sie versorgen können. Miteinander statt gegeneinander.

Ein älterer Herr bleibt mir besonders im Gedächtnis. Er erzählt, dass er seit zwei Tagen nichts mehr gegessen hat. Dankbar nimmt er eine Terrine entgegen, während ich ihm eine Tasche mit weiteren Lebensmitteln packe. Als ich mit meinen beiden Mitstreitern weitere Bedürftige versorge, sehe ich den Mann ein paar Meter weiter am Boden knien. Da ich dachte, ihm könne etwas passiert sein, gehe ich zu ihm rüber und frage, ob alles in Ordnung ist. Schnell kann ich erkennen, dass er einfach nur seine Terrine isst. Er schaut mich traurig an und wiederholt erneut, dass er solch einen Hunger hat. Ich versorge ihn natürlich mit weiteren Terrinen, um zumindest einen Teil davon zu stillen. Zum Schluss bekommt er noch einen Kaffee. Das Leuchten in seinen Augen und die Dankbarkeit darin berühren mich sehr.

Unser Bollerwagen ist innerhalb kürzester Zeit wie leergefegt. Vielleicht liegt es daran, dass wir laut eines Bedürftigen heute mehr oder minder die einzige Hilfe vor Ort sind.

Als wir zum Auto gehen, um den Bollerwagen zu verstauen, bemerkt Henning einen älteren Herrn mit Rollator, der uns seit dem Bahnhof in respektvollem Abstand folgt. Im Auto lagern bereits Lebensmittel für eine weitere Aktion. Hier zweigen wir gerne etwas ab, um den Mann schlussendlich noch versorgen zu können.

Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder gar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.