Dortmund. Die Stadt mit dem größten Fußballstadion – und mit einem wahrhaft imposanten Weihnachtsbaum. Doch der Schein trügt: es herrscht große soziale Ungerechtigkeit, die sich in vielen mittellosen Menschen in den Straßen der Borussenstadt manifestiert. Auch die massive Polizeipräsenz und die allzu häufigen Platzverweise an Bedürftige tragen nicht gerade zu einem glanzvollen Image der Stadt bei.
 
So trifft sich unser zwölfköpfiges Team wie gewohnt, um im vorweihnachtlichen Trubel durch die Dortmunder Innenstadt zu ziehen. Gegen 15 Uhr ziehen wir – Claudi, Sandra, Matt, Albin, Ollo, Guido, Dennis, Thomas, Tobias, Günni, Pelle und Chris – los. Zunächst mit dem Ziel, alle Bedürftigen am Hauptbahnhof zu versorgen. Da sehen wir auch schon andere Leute, die mit Bollerwagen durch den Bahnhof ziehen – mit dem gleichen Ziel wie wir: Mittellosen Menschen mit Nahrung und Heißgetränken zu helfen.
 
Nachdem wir im Bahnhofsareal aus unserer Sicht alles erledigt haben, gehen wir weiter in Richtung Innenstadt. Hier besteht die erste Herausforderung darin, als Team zusammenzubleiben und sich nicht im Strom der Einkaufswütigen zu verlieren. So beschließen wir, nicht am „größten Weihnachtsbaum aller Zeiten“ vorbeizumarschieren, sondern lieber über eine Nebenstraße in Richtung Stadtgarten zu gehen. Doch dort treffen wir zu unserer Verwunderung niemanden an. Also ist unser nächstes Ziel das „Kick“. Das ist eine Einrichtung, in der Obdachlose und Drogenabhängige sicher konsumieren, sich aufwärmen und stärken können. Finanziert wird diese Einrichtung von der Deutschen Aidshilfe. Als wir in der Nähe der Einrichtung ankommen, wissen wir, weshalb sich niemand im Stadtgarten aufgehalten hat – denn hier ist es rappelvoll. Samstags hat das Kick nun von 8 Uhr bis 20 Uhr geöffnet, so dass hier noch sehr viel Trubel herrscht. Hier bleiben wir dann auch eine ganze Weile. Nachdem wir viel Freude bereiten konnten – die Weihnachtsbeutel mit Schokolade sind ein wahres Highlight – machen wir uns auf den Rückweg.
 
Auf dem Weg zurück zum Parkhaus haben wir uns viel zu erzählen. Jedes Mal hinterlässt eine Aktion des Lichts der Hoffnung viele Eindrücke; individuell wirken die Ereignisse in der kurzen Zeit so unterschiedlich auf uns, dass es gut ist, das Erlebte noch einmal gemeinsam zu reflektieren, bevor wir uns alle wieder in unsere Alltagsleben verabschieden. Wir freuen uns jedoch, uns schon bald wieder zu sehen. Denn NACH dem Licht der Hoffnung ist VOR dem Licht der Hoffnung.
 
Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder gar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.