Am ersten Abend des neuen Jahres 2025 treffen wir uns in Düsseldorf. Zwar bin ich, Henning, „ein Kölscher Jeck“, jedoch gehe ich für gute Taten ebenso auf die andere Rheinseite, um mit Christine, Tom Micha sowie Sandra eine Licht der Hoffnung-Aktion durchzuführen. Am Hinterausgang des Bahnhofes treffen wir uns und stellen fest, dass es hier nicht so ruhig zugeht, wie wir gehofft hatten. Ein erster Ansturm bleibt nicht aus, sodass wir direkt Nahrungsmittel, Kleidung und Hygieneartikel aus den drei gut gefüllten Bollerwagen ausgeben. Insbesondere die warme Kleidung ist sehr gefragt, denn der Wind und die kalten Abendtemperaturen lassen manch leichtbekleidete Person zittern. Zwei Rollstuhlfahrer freuen sich sehr über die beiden Wolldecken, die wir jeweils an sie ausgeben können. Damit decken sie sogleich ihre Beine zu und nehmen ebenso dankbar einen heißen Kaffee entgegen. Auf unserem Weg rund um den Bahnhof sehen wir viele Menschen, die von ihrer Suchtkrankheit gezeichnet sind. Einige von ihnen lehnen unser Angebot, etwas zu essen oder zu trinken zu bekommen, dankend ab. Kleingeld sei ihnen lieber. Als wir an einer anderen Stelle auf ein paar Bedürftige stoßen, höre ich, wie sich Christine mit einer Mittellosen unterhält. Sie wurde erst vor kurzem aus der Haft entlassen. Dort war sie zwei Jahre, nun wartet sie darauf, dass sich die Tretmühlen der Bürokratie weiterdrehen und sie Bürgergeld bekommt. Tom Micha stattet sie während des Gesprächs mit ausreichend Kleidung aus und ich helfe den anderen, die sich für ein Heißgetränk oder anderen Lebensmitteln interessieren.
Nach knapp zwei Stunden haben wir fast keinen Inhalt mehr in unseren Bollerwagen, sodass wir beschließen, die erste Aktion im neuen Jahr auf der für mich „falschen Rheinseite“ zu beenden. Auch wenn ich als „Köllsche Jung“ lieber in Kölle umherziehe – und hier in Düsseldorf tatsächlich auch von Bedürftigen mit den Worten „Ihr seid doch die aus Köln“ begrüßt werde – muss ich feststellen, dass Düsseldorf ebenfalls viel Licht und Hoffnung nötig hat. Deshalb nehmen wir uns vor, dass es nicht die letzte Aktion in dieser Metropole war.
Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder sogar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.