„Es ist nicht gerade berauschend, was ich hier sehe“, in der Stadt mit den wohl meisten Obdachlosen in Deutschland.
 
Dann lasst uns mal dieses Feuer entfachen.
 
Hamburg, es ist 12 Uhr an einem Sonntag Mitte Oktober. Annegret, Andy und Matti sind gerade dabei, die Bollerwagen zu packen, als Diana und Marcel und ein wenig später auch Tobias dazukommen.
 
Während wir noch die drei Bollerwagen packen, merken wir, dass wir schon von zwei Bedürftigen beobachtet werden. Tobias holt sie in die Runde und versorgt sie mit allem, was sie brauchen: Kleidung, Hygienebeutel und Nahrungsmittel. Für uns eher Kleinigkeiten, für die Bedürftigen oftmals die Rettung über den Tag.
 
So schlendern wir durch die Straßen und versorgen die Bedürftigen, wo wir sie antreffen. Es sind nicht gerade wenige. In der Spitaler Straße sehen wir eine Frau um Essen betteln. Während wir sie mit dem Nötigsten versorgen, erzählt sie uns in gebrochenem Englisch, dass sie aus Rumänien stammt und ihr Kind in jungen Jahren verloren hat.
 
Solche Schicksale zu hören, macht uns immer wieder betroffen und auch wenn wir wissen, dass unsere Aktionen wichtig sind und den Leuten für einen kurzen Moment eine ihrer Sorge nehmen können, bleibt ein beklemmendes Gefühl in der Magengegend durch das Wissen, dass der Mensch vor uns weiterhin jeden Tag auf der Straße ums Überleben kämpfen wird.
 
Am Ende unserer Route, wir haben bereits einige Regenschauer hinter uns, gehen wir zum Duschbus am Hauptbahnhof. Daneben stehen Freiwillige einer Suppenküche und verteilen Mahlzeiten, es sind also auch viele Bedürftige da. „Hm, da sind wir wohl überflüssig“ denken wir. Falsch gedacht. Von allen Seiten kommen Bedürftige auf uns zu, routiniert geben wir unsere Waren aus und innerhalb von 20 Minuten sind unsere Bollerwagen leergefegt.
 
Erst jetzt realisieren wir, was da gerade passiert ist. Es ist traurig zu sehen, wie viele Bedürftige es doch gibt und wie viele Menschen wegsehen. Aber es berührt uns auch zu helfen und die Dankbarkeit der Bedürftigen zu sehen. Für uns steht fest: Wir kommen wieder. Die Menschen auf der Straße brauchen Aktionen wie das Licht der Hoffnung! Das Feuer ist entfacht und wir wollen es am Brennen halten.
 
Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder gar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.