Ende Oktober sind wir wieder in Köln unterwegs, um das Licht der Hoffnung unter die Menschen zu bringen. Was im ersten Moment wie die Missionierungsaktion einer Sekte klingt, ist in Wahrheit für viele Menschen auf der Straße ein tatsächlicher Lichtblick. Seit fast vier Jahren sind unsere Mitglieder regelmäßig auf Deutschlands Straßen unterwegs und verteilen Notwendiges an die, die wenig bis nichts haben.
In der Karnevalshochburg waren wir das erste Mal im August 2021 unterwegs. Und seitdem ist unser Kölner Aktionsteam stetig gewachsen. Heute treffe ich, Henning, mich mit Andreas, Nicole, Nadine, Kevin, Christine und Christian im Parkhaus. Wir haben diesmal drei Gast-Aktivisten aus Dortmund dabei, Robin, Günni und Matt, die sich als LdH-Touristen auch mal andere Städte anschauen möchten. Auch eine waschechte Kölnerin schließt sich uns heute an: Henni, Schwiegermutter eines Mitglieds, kommt mit dem vollgepackten Fahrradanhänger ihres verstorbenen Vaters.
Sobald wir die Bollerwagen beladen haben, geht es los in Richtung Innenstadt. Wir treffen heute weniger Bedürftige an als sonst, können diese jedoch gezielt versorgen. Ein Highlight ist und bleibt hier immer wieder die herzliche Dankbarkeit unseres blinden Bekannten, den wir auf unseren Touren regelmäßig versorgen. Natürlich erfahren wir nicht nur Dankbarkeit, auch unter den Bedürftigen gibt es gierige Menschen. Hier haben wir inzwischen jedoch so viel Routine, dass wir diese Situationen souverän meistern.
Doch bleiben wir bei den schönen Seiten der Aktion. Wir haben heute auch Kleidung in Übergröße im Gepäck, so dass wir einen weiteren Bekannten neu einkleiden können. Außerdem treffe ich Alex wieder, den ich vor langer Zeit bei einer unserer Aktionen kennengelernt und den ich seit einer Ewigkeit nicht mehr angetroffen habe, weil er sein Lager in einen anderen Teil der Stadt verlegt hat.
Die Freundlichkeit, die wir an unserer letzten Station, einer Überlebensstation für obdachlose Menschen, immer wieder erfahren, bildet für uns erneut den krönenden Abschluss unserer Tour. Die Gäste der Einrichtung sind nicht nur extrem dankbar, sondern auch sehr höflich. Sie fragen freundlich nach, wenn sie in unseren Wagen etwas erspähen, was sie gebrauchen können, und wir können auch hier immer wieder kurze Gespräche führen. Die Bedürftigen scheinen mittlerweile schon auf uns zu warten und freuen sich darüber, uns zu sehen und nicht vergessen zu werden.
Im Anschluss an unsere Aktion gehen wir wie immer gemeinsam essen. Es tut gut, sich mit den anderen über das Erlebte auszutauschen und so auch die ein oder andere Situation, die einem sehr nahe ging, zu verarbeiten. Henni hat die Aktion gerockt, als wäre sie schon seit Ewigkeiten dabei. Sie hat sich in der Gruppe sehr wohl gefühlt. Und auch unser Besuch aus dem Ruhrpott verspricht, uns bald wieder zu unterstützen.
Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder sogar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.