Sonntag ist ja bekanntlich der Tag, an dem sich Gott zur Ruhe legte. Am 16.7.2023 Anno Domini sind Henning, Kevin und Günni in der Domstadt Köln als Engel in Zivil unterwegs, um Gottes Werk fortzuführen. Was bei über 12.000 Obdachlosen in der Stadt kein einfaches Unterfangen sein wird, aber selbst nur einem einzelnen Menschen zu helfen ist der Mühe schon wert.
Gut vorbereitet will solch eine Aktion sein, drum sind wir gut gerüstet aufgeschlagen. In den Lunchpaketen sind Geflügel Mini-Salamis, eine Dose Fisch und Süßigkeiten enthalten. Günni hat für die Vitaminzufuhr gesorgt und zahlreiche Bananenstauden mitgebracht.
Die Flüssigkeitszufuhren bestehen diesmal aus diversen Schorlen, Fruchtsäften und Mineralwasser. Auf Heißgetränke wie Kaffee und Tee haben wir diesmal, aufgrund des warmen Wetters, verzichtet.
Kevin hat Second-Hand Kleidung organisiert, die wie immer zu den begehrtesten Artikeln gehören, die man im Zusammenhang einer solchen Aktion dabeihaben kann. Schon ist unser Bollerwagen proppenvoll und wir beginnen unsere Tour am Kölner Hauptbahnhof, wo wir den ersten Kontakt mit den ansässigen Bedürftigen machen.
Wir ziehen zum Kölner Dom weiter und treffen auf Gruppen, die wir versorgen können. Immer wieder werden wir mit einem „Gott segne euch!“ verabschiedet. Vielleicht sind wir wirklich im „Namen des Herrn“ unterwegs, hören wir uns scherzhaft sagen. Ganz egal in welcher Form uns die Menschen ihre Dankbarkeit zeigen; wir freuen uns einfach, dass wir helfen können.
Henning und Kevin haben in der Innenstadt einen alten Bekannten wiedererkannt. Einen blinden Bettler nämlich, mit dem die beiden schon in der Vergangenheit Kontakt hatten. Er scheint sie auch aufgrund ihrer Stimmen direkt erkannt zu haben und hat sich außerordentlich gefreut. Sozialer Austausch und das Gefühl vermittelt zu bekommen, immer noch Teil einer Gesellschaft zu sein, ist mindestens genauso wertvoll, wie die materiellen Dinge, die wir den Menschen geben.
In einer Geschäftspassage entdecken wir einen Obdachlosen, der in einer abgelegenen Ecke einen Schlafplatz und sein „Lager“ für die bevorstehende Nacht vorbereitet. Natürlich helfen wir auch ihm aus und übergeben neben dem Carepaket auch Schuhe und T-Shirts, über die er sich ersichtlich freut.
Generell ist die Stimmung sowohl unter den Mitgliedern als auch den Bedürftigen an dem Tag sehr angenehm und freundlich. Gegen Ende der Aktion kommt noch eine kleine Gruppe auf uns zu, die sich in ihrem Zusammenhalt und ihrer zuvorkommenden Art stark von anderen unterscheiden. Sie tauschen unter sich Sachen aus und verteilen sie so unter sich auf, dass jeder zufrieden und gleichermaßen bestückt ist.
Nach vollendeter Tour machen wir uns auf in eine nahegelegene Gaststätte, um den Tag zu reflektieren, aber auch, um miteinander zu lachen und Spaß zu haben. Bei all dem Ernst und aller Demut, die solche Aktionen mit sich bringen, darf man nicht außer Acht lassen, dass wir unter uns eine Freundschaft pflegen, die auch an solchen Tagen zelebriert wird. Denn „ein Freund, ein guter Freund ist das Schönste, was es gibt auf der Welt!“.
Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder gar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.