Natürlich ist nicht nur der B.O.S.C. auf der Straße unterwegs, um bedürftige Menschen bei der Versorgung zu unterstützen. Es gibt zahlreiche Vereine, die sich der humanitären Hilfe verschrieben haben und regelmäßig unterwegs sind, um Würde und Freude in die Leben derer zu bringen, die oftmals wenig davon haben. Einer dieser Vereine ist der „Barber Angels Brotherhood e.V.“, kurz: die Barber Angels. In der Vergangenheit gab es bereits Kontakt zwischen unseren Clubs und als die Haare schneidenden Engel sich für eine Aktion in Kehl angekündigt haben, packen wir, Daggi und Peter, kurzerhand die Bollerwagen, um die Aktion mit einem kleinen Licht der Hoffnung zu unterstützen.

Wir fahren also zum Kehler „Kaffee Kanne“, einer Tagesstätte für Menschen in schwierigen Lebenssituationen, in der die Barber Angels sich einen Raum eingerichtet haben, um mit mehreren Frisören die Bedürftigen zu verwöhnen. Peter und ich stellen uns und unseren Verein kurz vor, schildern unser Anliegen und werden von beiden Organisationen herzlich empfangen. So stellen wir nach Absprache unsere 3 Bollerwagen vor dem Gebäude auf, so dass die Bedürftigen sich vor oder auch nach dem Haareschneiden etwas Notwendiges mitnehmen können. Im Gepäck haben wir heute Kleidung, Hygienebeutel und Hundefutter. Eine Lebensmittelausgabe ist diesmal nicht notwendig, da die Tagesstätte diese anbietet.

Wir kommen schnell mit den Bedürftigen ins Gespräch, die sehr erfreut über unsere Gaben sind. Erstaunlich ist, dass es heute keine Berührungsängste von den Bedürftigen gibt und uns die Personen ziemlich schnell ihre Lebensgeschichte erzählen. Ein älterer Herr berichtet, dass er durch seine Scheidung sein Haus und durch finanzielle Probleme später auch seine Mietwohnung verloren hat und nun in einem Wohnwagen lebt. Diesen muss er jedoch alle zwei Wochen umstellen. Ein anderer Herr erzählt stolz, dass er nun mit viel Glück ein Zimmer in einer Unterkunft bekommen hat, seinen mobilen „Hausstand“ aber behält, da er nicht weiß, wie lange er dort bleiben kann. Viele der Menschen, die wir heute kennenlernen, sind jedoch ohne Unterkunft, so wie der ältere Herr mit seinem Einkaufswagen, dem wir aber zumindest für die kommende kalte Zeit eine Isomatte, Bekleidung und eine größere wasserdichte Tasche mitgeben können.

Neben den Gesprächen mit den Bedürftigen bleibt natürlich auch Zeit für den Austausch mit den beiden helfenden Organisationen. Die Tagesstätte selbst bietet zu ihren Öffnungszeiten auch Kleidung an, doch der Bedarf ist so hoch, dass er nicht immer gedeckt werden kann. Die Barber Angels schlagen vor, eine solche gemeinsame Aktion auch in anderen Städten, in denen der Bedarf sehr hoch ist, zu starten. Mit beiden Organisationen werden wir in Kontakt bleiben, beide arbeiten zum größten Teil ehrenamtlich und machen ihre Sache mit sehr viel Herzblut. Und wenn wir unser Engagement bündeln und uns gegenseitig ergänzen, können wir noch so viel mehr erreichen.

Um 16 Uhr ist die Veranstaltung vorbei, wir packen unsere restlichen Sachen zusammen und verabschieden uns von allen. Der Tag endet für uns emotional und wir fahren mit einem guten Gefühl nach Hause.

Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder sogar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.