Ende September treffen wir uns in Dortmund zu unserer monatlichen Licht der Hoffnung-Aktion. In lockerer, freundschaftlicher Atmosphäre beladen wir unsere Bollerwagen mit Lebensmitteln, Getränken, Hygieneartikeln und Kleidung. Besonders toll finde ich, Christian, dass wir heute vor allem warme Kleidung im Angebot haben: warme Schuhe, dicke Pullover, Jacken und sogar mehrere Decken.

Die Wagen sind bereit und ich ziehe mit Sandra, Albin, Thomas, Dirk, Volki, Ornie, Kai, Patrick, Michele, Sinchen und Chris los. Natürlich ist unser erster Stopp der Vorplatz des Hauptbahnhofs. Die bedürftigen Menschen scheinen auf uns gewartet zu haben und kommen auf uns zu. Das gibt uns bereits zu Beginn unserer Aktion das gute Gefühl, das Richtige zu tun. Alles läuft friedlich ab, niemand greift in den Wagen, alle stehen an und warten, bis sie an der Reihe sind. Jeder gibt an, was er benötigt und wenn wir den Wunsch erfüllen können, blicken wir in lächelnde, dankbare, teils strahlende Gesichter, die zuvor noch teils niedergeschlagen schauten. Viele der Leute kennen wir nun schon seit langem.

Nachdem am Bahnhof soweit alle versorgt sind, begeben wir uns auf die andere Seite zu unserem traditionellen Gruppenfoto. Schnell ein Schnappschuss und es geht weiter ans Versorgen. Auch hier kommen bedürftige Personen jeden Alters zu uns und fragen nach Essen oder Kleidung, welche sie natürlich erhalten. Dann geht es weiter durch die Stadt.

Erst ziehen wir durch die Einkaufsstraße und begeben uns gezielt zu den etwas abseits gelegenen Punkten, an die sich die Bedürftigen vom Trubel zurückziehen. Gerade hier besteht neben dem Bedarf an unseren Artikeln auch immer großer Gesprächsbedarf. Natürlich haben wir weder die Zeit noch die Qualifikation, lange, teils therapeutische Gespräche führen zu können, aber zumindest etwas zuhören können alle und dafür ist auch immer Zeit. Vielen hilft das bereits immens, was sie oftmals durch ein schlichtes „Danke“ bekunden.

Hier auf dem Westenhellweg treffen wir auf viele alte Bekannte, die ein Lächeln im Gesicht haben, sobald sie uns mit unseren grünen Westen und den Bollerwagen kommen sehen.

Da einige Bedürftige auch Hunde haben, sehen wir immer zu, gesundes Trockenfutter dabei zu haben. Der Hund ist oft der Lebensanker des Herrchens oder Frauchens auf der Straße. Daher kommt der Hund bei ihnen auch immer an erster Stelle. Oft sieht man das den Hundeliebhabenden auch an. Wir kennen die meisten bereits, und es tut auch hier gut, dann das Passende für Mensch und Tier dabei zu haben.

Unsere Wagen haben sich inzwischen aufgrund der großen Nachfrage ziemlich geleert, daher gehen wir nun zu unserem letzten Punkt, einem bekannten Hot-Spot für drogenabhängige, zumeist obdachlose Menschen. Wie immer sind nur wenige Leute draußen, als wir vor dem Gebäude am Straßenrand eintreffen. Doch unsere Anwesenheit spricht sich schnell herum: im Nu steht eine lange Warteschlange an unseren Bollerwagen.

Entgegen der landläufigen Meinung über drogenabhängige und obdachlose Menschen geht es auch hier friedlich zu. Viele der Bedürftigen sind offenkundig aktuell „vollgedröhnt“, doch auch sie stehen ganz normal an, fragen freundlich und friedlich nach dem, was sie benötigen. Und wir geben, was wir können und noch haben. Glückliche „Dankeschön!“s, „schönes Wochenende!“, „bis nächsten Monat!“ schallen uns entgegen.

Tja, und dann sind sämtliche Bollerwagen bis auf wenige Reste leer.

Wir begeben uns zu unserem Stamm-Dönerladen, lassen in gemütlicher großer Runde die Aktion Revue passieren und quatschen noch etwas. Im Anschluss heißt es: ab zur Tiefgarage, die Bollerwagen verstauen und dann verabschieden wir uns voneinander.

Die Dankbarkeit und zu sehen, dass man mit so wenig (Arbeitseinsatz & Spenden) so viel Gutes erreichen kann, weckt bei mir immer wieder die Vorfreude auf die nächste Licht der Hoffnung-Aktion. Ich möchte allen, die überlegen, ob sie auch mal mitgehen möchten, etwas zurufen: Werdet Mitglied und meldet Euch auf der Vereinsplattform bei einer Licht der Hoffnung-Aktion an – das geht auch kurzfristig! Ihr geht keinerlei Verpflichtung ein, müsst nur etwas Zeit und Motivation mitbringen an dem Tag. Und es ist einfach großartig, mit einer tollen Truppe mit Wenig etwas Großes zu schaffen.

Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder sogar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.