An Heiligabend machen sich Tobias, Netty und ihr Sohn Lucas, Kevin, Wooju und Dennis auf den Weg nach Hannover um ein Licht der Hoffnung unter den Obdachlosen zu verbreiten. Die heutige Aktion ist wesentlich emotionaler als sonst, da es für uns schwierig ist, Obdachlosen, von denen wir wissen, dass sie sehr wahrscheinlich keinen schönen Heiligabend verbringen werden, ein frohes Fest zu wünschen.
Eine Frau beispielsweise erzählt uns, dass ihre Kinder gestorben seien und sie deshalb den Abend allein verbringen wird. In diesem Moment fühlt es sich irgendwie falsch an, ihr ein frohes Fest zu wünschen. Unter Tränen erzählt sie, dass sie seit einigen Jahren auf der Straße lebe. Im Vergleich zu anderen, die auf der Straße leben, sieht sie sehr gepflegt aus. Allerdings sind unter ihrem Make-up Hämatome zu erkennen. Sie erzählt, dass sie am Tag zuvor in eine gewalttätige Auseinandersetzung involviert war. Uns wird bewusst, wie wenig wir über das Leben auf der Straße wissen, auch wenn wir regelmäßig versuchen, ein wenig Freude und Wärme zu verbreiten. Die Ängste und Sorgen der Menschen, dass jeden Tag, eigentlich jede Sekunde, so etwas passieren kann – sie in Auseinandersetzungen hineingezogen werden, vielleicht sogar grundlos – sind uns nicht immer bewusst. Gerade für Frauen ist dies leider immer ein Thema.
Alles in allem ist diese Aktion in Hannover sehr emotional und bewegend und wieder einmal mit sehr viel Dankbarkeit verbunden, die uns entgegengebracht wird. Es ergeben sich viele nette Gespräche und sowohl um den Bahnhof als auch in der Innenstadt können wir viele Bedürftige antreffen. Es ist uns gelungen, alle, die es wollten, mit heißen Getränken und Lebensmitteln zu versorgen.
Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder sogar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.