„Weiter, immer weiter“ – mit diesem Mantra kehren unsere Mitglieder Christine und Tom auch heute in eine Notunterkunft im östlichen Ruhrgebiet zurück, um die bedürftige Bewohnerschaft mit Grundnahrungsmitteln, Hygieneartikeln und bedarfsgerechter Kleidung zu versorgen. Um sicher zu gehen, dass die gekaufte Frischware auch umgehend deponiert wird, verstauen Christine und Tom die Spenden sofort nach Ankunft in der Unterkunft. Konserven, Brot, „Comfort Food“ sowie Spül- und Waschmittel runden zudem auch diesen Monat die Versorgung ab.

Die Wetterlage meint es zu diesem Zeitpunkt gut und ermöglicht Gespräche im Trockenen an den Bänken vor der Unterkunft. Auch dieses Mal nehmen wir uns Zeit und haben ein offenes Ohr für die Belange und Sorgen der Menschen. Seit dem letzten Besuch hat es einige Veränderungen gegeben.

Das Positive vorweg, der Mann, dem man vor einiger Zeit einen Rollator zur Verfügung stellen konnte, schafft es inzwischen, fast alle Wege ohne Gehhilfe zu bestreiten. Jedoch wartet er inzwischen seit fünf Monaten auf die Bewilligung des Bürgergeldes.

Die Solidarität der Bewohner zeigt sich auch heute deutlich. Niemand wird hier allein gelassen, man achtet aufeinander und versorgt sich, soweit die Mittel es hergeben, untereinander. Dies wird auch im Fall des Mannes, der jahrelang auf der Straße lebte und sich durch das Sammeln von Pfandflaschen über Wasser hält, so gehandhabt. #einerfüralleallefüreinen

Ein solcher Zusammenhalt ist keineswegs selbstverständlich und gerade dies berührt mich, Christine, sehr.

Zwei Neuzugänge, die eine Zwangsräumung erleben mussten, konnten hier Fuß fassen, benötigen jedoch noch ein wenig Zeit, um diese einschneidende Lebenssituation zu realisieren.

Zukunftsängste und große Verzweiflung zeigen sich im Laufe der Gespräche, gerade in dem Punkt, einen Neuanfang wagen zu können. Die Wohnungslosenhilfe gibt zwar Adressen für leerstehende Wohnungen weiter, eine Unterstützung und die dringend notwendige Begleitung entfallen jedoch leider und so fühlen sich die Bedürftigen alleingelassen. Die aktuelle Situation des Wohnungsmarktes und die Bekanntgabe über die derzeitige Meldeanschrift machen es schier unmöglich.

Wieder einmal zeigt sich, wie wertvoll, aber auch wichtig unsere kontinuierlichen Besuche für die Bewohnerschaft sind. Sie bedanken sich herzlich für unsere Zeit, aber auch für die Unterstützung seitens des B.O.S.C.

Wenn auch Du Lust hast eine solche Aktion zu unterstützen oder gar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.